Was ist ein Frauenhaus

Ein Frauenhaus/ Schutzwohnung bietet gewaltbetroffenen Frauen und deren Kindern zu jeder Tages- und Nachtzeit Zuflucht und Schutz.

Das Frauenhaus/ Schutzwohnung ist offen für Frauen, die von körperlicher, seelischer, sexualisierter oder ökonomischer Gewalt betroffen sind. Es ist egal, ob Sie geschlagen, beleidigt oder bedroht wurden, eine Vergewaltigung erlebt haben oder Ihnen der Zugang zu Geld verwehrt wurde. Der Schutz in einem Frauenhaus/ einer Schutzwohnung besteht für alle Frauen, unabhängig von ihrer Herkunft, finanziellen Situation, Religion, sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität.

Für viele gewaltbetroffene Frauen ist es hilfreich, mit einer Person, der sie vertrauen, zu sprechen. Das kann ein:e Freund:in, ein:e Ärzt:in, Kolleg:in oder Nachbar:in sein. Diese Person kann sie dabei unterstützen, Kontakt mit einem Frauenhaus/ Schutzwohnung aufzunehmen.

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie in ein Frauenhaus/ Schutzwohnung möchten, aber Unterstützung brauchen, gibt es in vielen Städten Beratungsstellen, die zum Thema Gewalt gegen Frauen beraten.

Hier finden Sie Kontaktdaten:

https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/hilfe-vor-ort.html

 

Auch Frauen, die keine körperliche Gewalt erleben, können Zuflucht in einem Frauenhaus/ Schutzwohnung suchen.
Jede Frau, unabhängig von ihrem Einkommen, kann in einem Frauenhaus/ Schutzwohnung anrufen, um Hilfe zu finden.
Die Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser/ Schutzwohnungen haben viel Erfahrung im Bereich Sorge-Umgangsrecht und arbeiten eng mit Familienrechtsanwält:innen zusammen.

 

Frauenhäuser/ Schutzwohnungen bieten:

Unterkunft und Sicherheit Tag und Nacht.
Unterstützung in lebenspraktischen Fragen und vertrauliche Beratung.
Unterstützung für die Kinder.
Begleitung zu Einrichtungen und Behörden.
Gruppenangebote und Freizeitaktivitäten für Frauen und Kinder.

 

Eine Aufnahme ist auch ohne Dokumente möglich, Ihre Sicherheit ist das Wichtigste.

Wenn die Flucht in ein Frauenhaus/ Schutzwohnung geplant werden kann, bringen Sie bitte folgende Dinge mit:

  • Pässe, Ausweise, Sozialversicherungsausweis
  • Krankenversicherungskarte
  • Arbeitserlaubnis
  • Notwendige Medikamente
  • Ärztliche Atteste
  • Stammbuch / Geburts- und Heiratsurkunde
  • Lohnsteuerkarte
  • Einkommensnachweise (z.B. Lohnabrechnung oder Bescheid vom Jobcenter)
  • Bankkarte / Kontoauszüge
  • Mietvertrag
  • Handyvertrag
  • Führerschein
  • Arbeitspapiere / Arbeitszeugnisse
  • Versicherungsunterlagen
  • Persönliche Dinge, die Ihnen wichtig sind und gut tun

Wenn Sie mit Kindern in ein Frauenhaus/ Schutzwohnung kommen, bringen Sie bitte zusätzlich folgende Dinge mit:

  • Kinderausweise
  • Impfpässe / Vorsorgehefte
  • Notwendige Medikamente
  • Schulzeugnisse und Schulsachen
  • Kindergeldbescheid
  • Erziehungsgeldbescheid
  • evtl. Sorgerechtsbescheid
  • Kontaktdaten Jugendamt, wenn Sie schon Kontakt hatten
  • Lieblingsspielzeug / Kuscheltier

Eine Aufnahme ist auch ohne die genannten Dokumente möglich, Ihre Sicherheit ist das Wichtigste.

 

Wie komme ich in ein Frauenhaus/ Schutzwohnung:

Sie nehmen telefonisch oder per E-Mail mit einem Frauenhaus/ Schutzwohnung Kontakt auf. Die Mitarbeiterin am Telefon klärt dann alle wichtigen Fragen mit Ihnen. Wenn eine Aufnahme möglich ist, wird mit Ihnen ein Treffpunkt vereinbart, von dem Sie abgeholt werden. Die Adresse des Frauenhauses/ Schutzwohnung wird in der Regel am Telefon nicht genannt.

 

Hinweis zu Sprachen in den Frauenhäusern/ Schutzwohnungen:

Jedes Frauenhaus/ Schutzwohnung zeigt an, welche Sprache die Mitarbeiterinnen sprechen.
Die Mitarbeiterinnen in den Frauenhäusern/ Schutzwohnungen bemühen sich, Ihnen Hilfe und Unterstützung zu bieten, auch wenn sie nicht die gleiche Sprache sprechen wie Sie.

Die persönliche Beratung im Frauenhaus/ Schutzwohnung wird meistens mit einer Dolmetscherin übersetzt.

Zögern Sie nicht im Frauenhaus/ Schutzwohnung Ihrer Wahl anzurufen und sich genauere Informationen am Telefon geben zu lassen.

 

Hinweis zu Barrierefreiheit in den Frauenhäusern/ Schutzwohnungen:

Jedes Frauenhaus/ Schutzwohnung zeigt Informationen zur Barrierefreiheit an. Die wenigsten Frauenhäuser/ Schutzwohnungen sind barrierefrei oder barrierearm ausgestattet. Die Mitarbeiterinnen in den Frauenhäusern versuchen, die für Sie passende Hilfe und Unterstützung zu finden.

Zögern Sie nicht im Frauenhaus/ Schutzwohnung Ihrer Wahl anzurufen und sich genauere Informationen am Telefon geben zu lassen.